Neue Topographie des Terrors – Vol. I

20. Juni 2021

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Uwe G. Kranz

Warum sehen wir nur die Bäume – nicht aber den ganzen Wald? Derzeit formiert sich der internationale islamistische Terrorismus neu. Das aktuelle Motto lautet „Unity“ – das Ziel ist die Vereinigung aller bislang verfeindeten, rivalisierenden oder nur zu Täuschungszwecken separierten Terrorgruppen, zumindest aber die friedliche und weitgehend lautlose territoriale Verteilung der Machtbereiche. International fokussierten sich Strafverfolgungsbehörden, Militär, Nachrichtendienste und Medien derzeit zu sehr auf die Bekämpfung des Daesh und haben so al-Qaida viel Raum gelassen, von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt wieder zu erstarken und sich zu reorganisieren. Dieser Beitrag widmet sich daher ausschließlich der aktuellen Terror-Lage mit Blick auf die Terrorgruppe al-Qaida.

Am 29.06.2017 erklärte der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi das Ende des Daesh-Kalifates (ISIS/ISIL) – fast exakt drei Jahre nach dessen Proklamation in Mossuls al-Nouri Moschee durch Abu Bakr al-Baghdadi. Der Daesh aber hatte längst vorgesorgt, denn er hat sich weltweit in anderen Regionen eingenistet, seine mittlere Führungsebene dorthin entsandt und schon im April 2017 den „Dialog“ mit al-Qaida, aufgenommen[1] – mit dem Ziel einer möglichen Vereinigung oder zumindest einer besseren Koordination der Aktivitäten.[2]

Gut möglich, dass dieser Dialog beschleunigt wird, falls der angebliche Tod des Kalifen bewiesen oder von einem neuen Kalifen bestätigt wird. Wir sehen auf jeden Fall eine Neuordnung des internationalen islamistischen Terrorismus, dessen Struktur inzwischen der einer russischen Matrjoschka-Puppe ähnelt.

Mit jedem Verlust, den der Daesh in seinem „syrakischen Staatsgebiet“ in personeller, finanzieller oder geografischer Hinsicht erleidet, wird seine strategische Ausrichtung sichtbarer, verbreitet sich sein Aktionsradius und werden seine globalen Provinzen aktiver, insbesondere in asiatischen Raum. Gleichzeitig treten dabei aber auch die Konturen der mit dem Daesh konkurrierenden al-Qaida und anderer Terrororganisationen schärfer zu Tage.

Hier die wichtigsten AQ-Gruppen und -Akteure: 

AQC

Die Führungsebene von Al-Qaida Core mit Sitz im afghanisch-pakistanischen Raum erstarkt zunehmend. AQC-Anführer Ayman al-Zawahiri rief erneut die islamistischen Kämpfer zur Einheit auf, er will offensichtlich die globale Struktur erneuern, stärken und profilieren. Er arbeitet derzeit auf Fusionen oder Kooperationen der regionalen Zellen und auf joint ventures hin, um attraktiver als der Daesh zu werden, um wieder Deutungshoheit und Vorherrschaft im islamistischen Terror zu gewinnen und um die Ressourcen des Daesh für AQ (zurück) zu gewinnen. Ein vor allem für den Westen tödlicher Wettlauf, denn auch der Daesh muss seine Anstrengungen erhöhen, allein schon, um den Verlust seines größten Trumpfes, den er besaß, zu kompensieren: Seines Kalifates!

Hamza bin Laden, Osama bin Ladens Sohn, gewinnt unter der Anleitung von al-zawahiri immer stärkeren Einfluss und ruft zu weltweiten „lone wolf“-Anschlägen auf. Die von ihm genannten potentielle Ziele sollen Juden, Amerikaner, NATO-Einrichtungen und -Staaten, sowie (neu) Russen sein.

Mit Hilfe von „Open-Source-Jihad“-Material, das AQC in den sozialen Medien, Instant-Messenger-Diensten und dem Darknet weltweit zur Verfügung stellt, könnten derartige vor-Ort-Anschläge leicht relativ leicht vorbereitet werden. Mit seinen Print Medium „Inspire“[3] rief er Mitte August 2017 seine Anhänger auf, Züge in den USA und Europa zu attackieren: Überfälle auf Abteile, Entgleisungen oder Anschläge auf Bahnhöfe.

JFS

Nur wenig wurde in europäischen Medien in den vergangenen Monaten über die syrische Terrorgruppe Jabhat Fateh al-Sham (JFS) berichtet, die sich bis zum 28.07.2016 noch Jabhat al-Nusra (JaN) oder al-Nusra Front (ANF) nannte. Wie in stiller Absprache lief diese Terroristengruppe in Berichten und Medien eher unter dem Etikett „Anti-Assad-Einheiten“, „Rebellengruppen“, „moderate Islamisten“, oder gar „Beschützer der Bevölkerung Aleppos“ (“fiercest protectors“). [4] Erst seit den Diskussionen über Katars Terror-Finanzhilfen wurde wieder klarer, was unter JFS zu verstehen ist: Eine Terrorgruppe und ehemalige al-Qaida-Filiale in Syrien unter Führung von Abu Muhammad al-Jaulani (auch: al-Golani), der sich vom Daesh abwandte, weitestgehend zu AQC unter Führung von Ayman al-Zawahiri, bekannte, aber auf Eigenständigkeit bestand. Seit 2016 ist die JFS eine der wichtigsten regionalen Akteure im „syrakischen Proxy-Krieg“, der es schon früh gelang, Kämpfer aus einer Vielzahl anderer Terror- und Rebellengruppen abzuwerben. Auch die Taktik, sichere Rückzugsräume geschaffen zu haben (insbesondere in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei) und sich auch mit der Bevölkerung positiv zu verbinden, hat zu einer deutlichen Erstarkung der AQ in Syrien geführt – und zu einem bedeutsamen Problem für die Türkei und die Anti-Daesh-Koalition. Es gilt, dort verstärkt auch AQ zu bekämpfen und zu verhindern, dass insbesondere die ausländischen Daesh-Kämpfer (foreign terrorist feighters –FTF) aus ihren letzten „syrakischen“ Daesh-Stellungen fliehen und zur JFS, in die Türkei oder gar nach Europa gelangen zu können. 

HTS

Seit dem 28.01.2017, hat sich die JFS jedoch auch offiziell mit den vier anderen salafistischen Terrorgruppen der Region verbündet[5] und damit eine neue Bewegung gegründet: Hay’at Tahirir al-Sham (HTS) (Organisation für die Befreiung der Levante).[6] Das neues Logo dafür wurde unverzüglich im (befreundeten) Sender Bilal al-Sham Media vorgestellt.[7] Al-Jaulani ist einer der beiden Anführer der HTS, und zwar der militärische. Der zweite ist Abu Jaber, früher Anführer der konkurrierenden Ahrar al-Sham. Aufmerksamkeit erregen die lobenden Worte, die von der westafrikanischen JNIM (s. unten) kamen und mit denen die islamistische „Vereinigung“ (engl.: unity) und die gemeinsamen Ziele der sunnitischen AQ-Gruppen geradezu beschworen wurden.

Kasten: „Unity“ dürfte das Losungswort der AQ in den kommenden Monaten werden, denn es dient ihr in mehrfacher Hinsicht: Stärkung des dschihadistischen Kampfes, Flucht aus jahrelanger Isolation, Agonie und Fragmentierung, Neu-Demonstration seiner Macht, Vereitelung der Bemühungen von Daesh, die terroristische Vormacht zu gewinnen und die Chance, terroristische Ressourcen des Daesh zu absorbieren.

Sollte „Unity“ allerdings auch zwischen AQ und Daesh zum Losungswort werden, stehen den Sicherheitskräften weltweit schwere Zeiten bevor. 

AQIM

Über die „al-Qaida im islamischen Maghreb“, wurde deutlich mehr berichtet, insbesondere weil sie durch dramatische Entführungen meist westlicher Geiseln und hoher Lösegelderpressungen schon früh von sich reden machte.[8] Inzwischen ist die AQIM aber auch immer stärker in die zentral- und nordafrikanischen Geschäfte des „kriminellen Dschihad“ eingestiegen, dem Drogen- und Waffenschmuggel, dem Menschenhandel und, besonders signifikant für Europa, der Migrantenschleusung. Die Schlepper- und Schleuserdienste sind augenscheinlich lukrativer, als z.B. Lösegelderpressungen, obwohl schon diese millionenschwer sind[9]. AQIMs Emir, Abdelmalek Droukdel, auch bekannt unter dem nom du guerre Abu Musab Abdel Wadoud, handelt im Auftrag der AQ-Zentrale; dies wurde offiziell schon in einem Brief von al-Zawahiri vom September 2006 verfügt. Bis zum März 2017 kooperierte und kommunizierte die AQIM lose mit den anderen AQ-orientierten Terrorgruppen [10] und koordinierte seine Einsätze mit ihnen gegen das malische Militär, dessen Alliierten, den Daesh und alle seine Verbündeten. 

JNIM

Im März 2017 fusionierte AQIM jedoch offiziell mit den westafrikanischen sunnitischen Terrorgruppen al-Murabitoun[11] und Ansar Dine (einschließlich deren Teilgruppe Macina Liberation Front (MLF) und stellte sich nunmehr als neue Jahbat Nusrat al-Islam wal Muslim (JNIM)“ vor.

Mit der Führung dieser joint venture wurde Iyad Ag Ghaly betraut, der ehemalige Anführer von Ansar Dine. In seiner ersten Videobotschaft am 02.03.2017 leistete er sogleich den Treueid (bayat) auf die Scheiche Ayman al-Zawahiri (AQC), Abu Musab Abdel Wadoud (AQIM), eher bekannt unter seinem nom du guerre Abdelmalek Droukdel, und Mullah Haibatullah (Emir der afghanischen Taliban). Ag Ghaly betonte ausdrücklich, dass JNIM nunmehr der westafrikanische Arm der internationalen Struktur der AQ sei. JNIM unterhält einen eigenen Informationskanal, die Al Zallaqa Foundation. In 2017 hat JNIM seine Stärke mit bislang rund 70 Anschlägen mit dutzenden Toten demonstriert, die vornehmlich in Mali und den angrenzenden Staaten begangen wurden.

Experten hatten war zwar schon immer vermutet, dass Ansar Dine und andere Splittergruppen nur aus strategischen Gründen geschaffen worden waren, um Verwirrung zu stiften und die islamistische Expansion der AQ in Westafrika nicht allzu früh und allzu deutlich werden zu lassen. Schon im Mai 2011 wurden nach der Operation „Geronimo“ in Abbottabad jedoch Unterlagen sichergestellt, die den Beweis für diese Strategie lieferten. AQC hat jetzt mit der Bekanntgabe von JNIM nur das terroristische Paradoxon aufgelöst und nunmehr seinen vereinten starken westafrikanischen Arm auch öffentlich vorgestellt.

ANSAROUL ISLAM

Unklar ist nach wie vor, ob diese kleinere Terrorgruppe, die sich in Burkina Fasos nördlicher Provinz Soum (speziell in den Fhero-Wäldern) verschanzt hat,[12] noch zum AQ-Netzwerk JNIM zählt oder inzwischen doch noch zum Daesh übergelaufen ist.

BOKO HARAM / ISWAP

Die „IS-West-African Province“ ist erwachsen aus der nordnigerianische Terrorgruppe Boko Haram (ungefähr übersetzt: „Westliche Bildung/Bücher ist/sind Sünde/verboten). Ihr Anführer Abubakar Muhammad Shekau schwor schon im März 2015 dem Daesh-Kalifen Ibrahim die Treue. In den rund sechs Jahren seiner Terrorherrschaft verantwortete Shekau über 40.000 Tote und zwang 1,8 bis 2,8 Millionen Menschen, zu über 50 Prozent Frauen und Kinder, in die Flucht. Unklar ist, ob Schakau noch lebt und ISWAP anführt.

Schon im Frühjahr 2016 soll Boko Haram jedoch aufgeteilt worden sein. Abu Musab al-Barnawi (25, nom du guerre: Habib Yusuf), der zweite Sohn des Boko Haram Gründers Mohammed Yusuf, soll neuer Anführer einer kleineren Fraktion von Boko Haram geworden sein[13], die sich als „gemäßigt“ betrachtet, weil sie ihren Terror nicht gegen islamische Glaubensbrüder richten wolle und sich deshalb, sozusagen als die wahre Boko Haram, AQC/AQIM anschloss.

Al-Shabaab (AQ)

Im Osten Afrikas hält sich seit Jahren die somalische Terrorgruppe al-Shabaab („die Jugend“), die einen islamischen Staat am Horn von Afrika anstrebt und deren schwedisch-somalischen Anführer Fuad Mohamed Qalaf, nom du guerre Fuad Shangole, der AQC schon im Februar 2012 die Treue schwor. Versuche des Daesh, die Gruppe zum Anschluss zu bewegen, schlugen sämtlich fehl. Sie beherrscht weite Teile des Südsudan, führte die strenge Auslegung der Schari’a mit drakonischen Strafen ein (Hinrichtung, Steinigung, Amputation und Peitschenhiebe) und expandierte relativ ungehindert nach Kenia. Dort wurden mit vergleichsweise hohen Salären (angeblich 300 USD) insbesondere aus den großen Flüchtlingslagern somalische Söldner rekrutiert. Neben einer Vielzahl von Anschlägen in Somalia, insbesondere in der Hauptstadt Mogadischu[14], verübten al-Shabaab-Terroristen inzwischen über 150 zumeist brutale und opferreiche Anschläge, besser: barbarische Massaker, in Kenia, angeblich als Rache für Kenias Beteiligung an der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM), die ab 2011 hilft, al-Shabaab in Somalia zu bekämpfen.[15] Im internationalen Terror-Ranking setzte sich al-Shabaab 2016 an die Spitze und löste mit 4.000 Anschlagsopfern in 2016 sogar Boko Haram als mörderischste Terrorgruppe ab.[16]

AQAP

Schon 2009 haben sich die saudischen und jemenitischen Zweige von al-Qaida auf der arabischen Halbinsel unter diesem Namen zusammenschlossen. AQAP war der große Gewinner der fehlgeschlagenen politischen Veränderungen im Jemen, die zu dem immer noch herrschenden Bürgerkrieg führte. Pragmatisch verbündete sich AQAP mit lokalen Autoritäten, ging mit anderen sunnitischen Gruppierungen Bündnisse ein, assimilierte sich mit Milizen und galt bald als key player im Schmuggel und illegalen Handel mit allen Fraktionen – einschließlich der Huthi-Saleh-Verbindung.

Europaweit bekannt wurde diese AQ-Terrorgruppe erst so richtig durch den Terroranschlag auf das Redaktionsbüro der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ am 07.01.2015 in Paris, bei dem die Brüder Saïd und Chérif Kouachi im AQAP-Auftrag elf Personen töteten[17]. Dieser Anschlag war insoweit einzigartig, als dass er koordiniert mit einem Daesh-Anschlag in Paris am 09.01.2015 auf einen jüdischen Supermarkt für koschere Ware („Hyper Cacher“) ausgeführt wurde, bei dem der Attentäter, Amedy Coulibaly, versuchte, die Kouachi-Brüder freizupressen. Dabei wurden vier Menschen getötet und eine Polizistin schwer verletzt.

Waren es bei diesen Anschlägen nur persönlichen Beziehungen, welche die drei Attentäter hatten, so waren sie zugleich ein Menetekel, das aufzeigte, was der westlichen Welt bei koordinierten Anschlägen von al-Qaida, Daesh und/oder anderen Terrororganisationen drohen würde.

AQIS

Die „al-Qaida im indischen Subkontinent“ ist eines der jüngeren „Produkte“ auf dem Weltmarkt des islamistischen Terrors, des „verfluchten Teils des Islam“. Obwohl schon früh von AQ-Führer Ayman al-Zawahiri gegründet (2014[18]), schätzte man sie zunächst nur als sein Versuch ein, wenigstens regional etwas an Bedeutung zurück zu gewinnen, denn die dynamische Entwicklung des Daesh zu einem Kalifat marginalisierte die AQ weltweit. Inzwischen nimmt man diese Organisation, mit der AQC sunnitische Terroristen aus Bangladesch, Burma, Myanmar, Indien, Afghanistan und Pakistan zusammenbrachte, in der Region als sehr bedrohlich wahr. Der AQIS spielte in die Hände, dass Muslime angeblich in Burma brutal von Buddhisten unterdrückt und in Bangladesch vom Staat strengstens verfolgt werden.[19] Der AQIS-Anführer (Emir), Asim Umar, ehemals Chef der pakistanischen Tehrik-i-Taliban, pflegt einen besonders engen Schulterschluss mit der afghanischen Taliban, die schon 1996 das „Islamische Emirat von Afghanistan (IEA)“ gegründet hatten und inzwischen schon wieder über 50 Prozent des afghanischen Staatsgebietes beherrscht.

Fazit: Sollte es JNIM gelingen, Daesh-Ressourcen (z.B. Boko Haram unter Schakau) zu absorbieren, werden in West- und Zentralafrika noch größere internationale Anstrengungen erforderlich. Diese müssen dann weit über die französische „Operation Serval“ (Wüstenfuchs), die derzeitige grenzüberschreitende Operation „Panga“ (Frankreich, Mali und Burkina Faso) und auch über den integrierten UN-Ansatz der „Mission multidimensionelle integrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali“ (MINUSMA“) hinausgehen, bei dem derzeit auch deutsche Soldaten ihren Beitrag zur Stabilisierung der Region leisten. Es muss zudem befürchtet werden, dass sich die AQ-Filiale al-Shabaab (so wie auch die Daesh-Provinz Sinai) strategisch immer mehr dem Angriffsziel ‚Zivilbevölkerung’ zuwendet. Im kenianischen Grenzraum ermordete al-Shabaab allein in den letzten Wochen rund 50 Zivilisten, allein am 08.07.2017 wurden neun Männer in Jima geköpft. Al-Shabaab soll seit seiner Gründung 2006 zwar deutlich schwächer geworden sein, aber immer noch bis zu 9.000 aktive Kämpfer vereinen, zunehmend auch FTF – trotz aller Anstrengungen der somalischen Regierung, trotz der starken Unterstützung durch USA (Drohnen, Logistik und Finanzmittel) und AMISOM (Truppen) – und trotz der im April 2017 von der Regierung angebotenen Amnestie.

Endnoten:

[1] Iraks Vizepräsident Ayad Allawi in einem Interview mit Reuters, zitiert in VOA 29.07.2017 „Will IS Losses in Iraq, Syria Boost al-Qaida?“

[2] Ausführlich in Gatestone Institute, 11.7.2017, „After Mosul: Iraq faces three challenges“

[3] FOX News, 14.08.2017

[4] OGN, 17.10.2016

[5] Jabhat Fath al Sham (ehemals Al Nusrah Front), Harakat Nur Al Din Al Zanki, Liwa Al Haqq, Ansar Al Din und Jaysh Al Sunnah.

[6] CTC at West Point, 22.02.2017, siehe: https://ctc.usma.edu/posts/the-formation-of-hayat-tahrir-al-sham-and-wider-tensions-in-the-syrian-insurgency

[7] http://www.longwarjournal.org/archives/2017/01/al-qaeda-and-allies-announce-new-entity-in-syria.php

[8] Im Januar 2016 entführte Ansar Dine ein australisches Ehepaar in Djibo, nördlich von Burkina Faso. Der Ehemann, Ken Elliott, ein Arzt, ist immer noch im Gewahrsam der Kidnapper, seine Ehefrau Jocelyn, Arzthelferin, wurde nach einigen Wochen frei gelassen;

JNIM demonstrierte mit einer Videobotschaft am 02.07.2017, dass sie immer noch über sechs Geiseln verfüge: Ken Elliott (Australier, im Januar 2016 von Ansar Dine bei Burkina Faso entführt), Sophie Pétronin (Französin, im Dezember 2016 aus Gao entführt), Schwester Gloria Cecilia Narváez (Kolumbianerin, im Februar 2017 in Karangasso, nördlich von Burkina Faso entführt), Lulian Ghergut (Rumänischer Sicherheitsoffizier, von al-Murabitoun im  April 2015 aus einer Mine bei Tambao im Grenzbereich mit Mali und Niger entführt)bei Burkina Faso entführt), Béatrice Stockly  (Schweizerin, im Januar 2016 aus Timbuktu entführt – nunmehr das zweiten Mal) und Stephen McGowan (Südafrikaner, schon 2011 aus Timbuktu entführt).

(https://maghrebandsahel.wordpress.com/2017/07/02/mali-summary-of-nusrat-al-islam-wal-muslimin-jnim-01-july-2017-video/)

[9] Zwischen 2003 und 2011 wurden nach Berechnungen von NYT-Rechercheuren Lösegelder in Höhe von 165 Millionen US-Dollar erpresst (New York Times, 29.07.2014) – mit diesem „Stammkapital“ stiegen diese Hybriden aus organisierten Kriminellen und dschihadistischen Terroristen in das Schleusungsgeschäft ein.

[10] AQIM soll sogar die Gründung von Ansar Dine selbst veranlasst und dessen Führer selbst vorgeschlagen haben, um seine Sahel-Expansion zu kaschieren; Ansar Dine sollte das offizielle Gesicht in Mali sein, sozusagen die Maske von AQIM.

[11] „Al-Mouraitoun“ wurde erst im 2013 durch Zusammenschluss der “Masked Men Brigade” von dem kriminellen Dschihadisten Mokhtar Belmokhtar (der einäugige Emir) und einer Teilgruppe der MUJAO, die unter Führung von Ahmed el-Tilemsi stand, gegründet. Ihre Mitglieder sind zumeist Tuaregs und Araber, aber auch Aglerier und Tunesier wurden angeworbe. Bekannt wurde sie insbesondere durch den Anschlag auf das Radisson Blu in Bamako (Mali) im Oktober 2015. Derzeitiger Anführer: Adnan Abu Walid al-Sahraoui.

[12] Anführer soll Ibrahim Dicko sein.

[13] http://edition.cnn.com/2016/08/04/africa/nigeria-boko-haram-leader/

[14] Bei einem Autobomben-Anschlag in Mogadischu am 22.06.2017 wurden 4 Polizisten getötet, Dutzende verletzt.

[15] Die wichtigsten: Am 08.06.2017 mussten bei einem Angriff auf ein Militärcamp in Puntland über 70 Soldaten und Zivilisten ihr Leben lassen, Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt (https://www.theguardian.com/world/2017/jun/08/al-shabaab-somalia-kill-dozens-attack-military-base); Anschlag auf ein kenianisches Armeelager in El Adde am 15.01.2016, bei dem 200 Soldaten getötet wurden; Anschlag am 02.04.2015 auf eine kenianische Militäruniversität Garissa, bei dem 148 christliche Kadetten regelrecht massakriert wurden; Anschlag auf das Großkaufhaus Westgate am 21.09.2013 in Nairobi, bei dem 67 Personen umkamen.

[16] https://qz.com/995127/al-shabaab-overtook-boko-haram-as-the-most-deadly-terror-group-in-africa-in-2016/, Datenbasis erhoben von Armed Conflict Location and Event Dataset (ACLED), Datenanalyse vom Africa Center for Strategic Studies.

[17] Diese Tat wurde ausführlich in dem AQAP-Magazin „Inspire“, Ausgabe 14, am 09.09.2015 „gewürdigt“; Die Ausgabe hat den Titel „Assassination Operations“ und beschreibt detailliert alle Schritte eines Mordauftrages, von der Auswahl der Zielpersonen bis zur Durchführung des Anschlages.

[18] Insite Blog on Terrorism and Extremism, 19.01.2015; http://www.longwarjournal.org/archives/2014/09/al_qaeda_opens_branc.php.

[19] Al-Zawahiri nannte das in seiner Videobotschaft, in der er am 03.09.2014 in seinem Sender as-Sahab den Zusammenschluss verkündete, die „zwei großen Tragödien in Ostasien“.

 

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